Big Brother Is Watching You – Test der Bodycam an britischen Lehrern
Derzeit ist der Einsatz von Bodycams eher bekannt von Polizeieinsätzen. Nun wurde dieses Phänomen im Jahr 2017 auch an britischen Schulen bei Lehrern getestet:
Nach einem Konzept des Strafrecht-Forschers Tom Ellis könnte die Bodycam im Einsatz für weniger Störungen im Unterricht und reibungslosere Abläufe sorgen.
Diese modern eingesetzte Überwachungstechnik wird an der Schulter oder Brust getragen und soll Lehrern ermöglichen, sich effektiver um Konflikte zu kümmern, die sie vom Lehren abhalten.
Sind Schüler durch den Einsatz der Bodycam wirklich folgsamer?
Doch funktioniert das wirklich? Sind Schüler durch den Einsatz der Bodycam wirklich folgsamer? Ellis ist dieser Meinung: Er ermittelte in Studien mit Polizisten einen deutlich positives Resultat. Auch würden die Kameras nicht permanent laufen, sondern individuell eingeschaltet werden können. Zudem erfüllen sie die offiziellen Sicherheitsstandards der Speicherung und Verschlüsselung der Bilder.
Im Schulalltag eingesetzt könne die Cam auch für pädagogische Zwecke verwendet werden, beispielsweise um Schüler zu beobachten, Problemverhalten mit den Eltern zu besprechen und Konfliktlösestrategien zu erarbeiten. Gleichermaßen ließen sich mit ihr positive Erlebnisse im Unterricht festhalten und später auswerten.
Wie du mir, so ich dir?
Als weiteres Argument kann bemerkt werden, dass es durch den Einsatz eine Art Machtausgleich gäbe, da ein Lehrer jederzeit durch Schüler-Smartphones gefilmt werden könne, ohne dass dieser es überhaupt bemerke.
Nichtsdestotrotz schürt der Einsatz einer solchen Überwachungsmaßnahme eine Misstrauens-Stimmung, die Angst und Einschüchterung fördere. So bleibt die Bodycam an Schulen ein eher problematischer Ansatz. Zudem könne sie ohne weiteres durch den Lehrer selbst missbraucht werden.
Eine weitere Befürchtung mache den Einsatz der Bodycam eher kompliziert als hilfreich:
Amerikanische Schüler können stärker motiviert werden, kriminelle Aktivitäten zu starten, oder auch, dass bei jeglichem kleineren Vergehen direkt die Staatsanwaltschaft eingeschalten würde.
Man umgehe auch die im Schulalltag gewohnten disziplinarischen Maßnahmen.
Kontrolle statt konstruktiver Auseinandersetzung?