Lehrermangel im Osten

Lehrer

Lehrermangel im Osten – Wie geht es weiter?

Auf dem Land und bei bestimmten Schularten wird im Osten händeringend nach Lehrern gesucht. Wie soll es weiter gehen und welche Strategien können gegen den Lehrermangel im Osten hilfreich sein?

Es ist kein Geheimnis, dass die Fehlplanung große Löcher in der Bedarfsplanung hinterlässt. Wenige Wochen vor Beginn des zweiten Schulhalbjahres drohen zahlreiche Lehrerstellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unbesetzt zu bleiben.

1000 Euro Zulage im Monat

Bereits seit 2018 versieht Sachsen-Anhalt Stellen, die mehrfach nicht besetzt werden konnten, mit einer Zulage. Im Oktober konnten 90 solcher Stellen ausgeschrieben werden, aber lediglich ca. 30 besetzt werden. Im Freistaat Sachsen erhalten Lehrer-Anwärter sogar einen Bonus von 1000 Euro monatlich, wenn sie sich verpflichten, nach dem Referendariat fünf Jahre lang auf dem Land zu unterrichten. Aber trotzdem fehlen noch immer Lehrer, vor allem auf dem Land.

Verbeamtung

Seit Januar 2019 können sich Lehrer nun verbeamten lassen. Der Ansturm ist größer als erwartet: Von rund 6600 möglichen Kandidaten haben sich 5500 verbeamten lassen. Auch Thüringen hatte im Kampf gegen den Mangel der Lehrkräfte im Jahr 2017 die Verbeamtung von Lehrern wieder eingeführt.

Doch das Ergebnis ist nicht so gut wie erwünscht. „Alle Lenkungsversuche, die jungen Menschen aufs Land zu bewegen fruchten nicht in dem Maße, wie wir es uns wünschen“, sagte der Sprecher des sächsischen Kultusministeriums, Dirk Reelfs.

Seiteneinsteiger

Noch ist das Bundesland Thüringen eher zurückhaltend. Bis Ende November 2019 wurden gerade mal 99 Lehrer eingestellt, die kein klassisches Lehramtsstudium hinter sich hatten. Ihr Anteil an den Neueinstellungen seit Anfang 2019 betrug damit rund 9,2 Prozent. In den Jahren zuvor lag ihr Anteil im Freistaat jeweils unter fünf Prozent. Der Bildungsminister will die Zahl von Seiteneinsteigern im Freistaat jedoch deutlich erhöhen.
In Sachsen lag der Anteil der Seiteneinsteiger in den vergangenen Jahren schon bei knapp 50 Prozent. Laut Kultusministerium wären es aber zur Zeit weniger.

Unbesetzte Stelle

In Sachsen werden Lehrer eigentlich überall gesucht – außer in den Städten, wie z. B. in Dresden und Leipzig.
Für Sachsen-Anhalt lässt sich die Zahl der offenen Stellen laut Bildungsministerium nur schwer beziffern.
Klar ist, dass derzeit mindestens 1000 neue Kollegen eingestellt werden müssen, um Altersabgänge und steigende Schülerzahlen auszugleichen. Vergangenes Jahr sei das gelungen, hieß es. Bis kurz vor Weihnachten konnten 1118 Lehrerinnen und Lehrer verpflichtet werden. Das Land stellt nahtlos weiter ein. Derzeit sei man mitten im Besetzungsverfahren für 850 Stellen, die im November ausgeschrieben worden waren, sagte ein Ministeriumssprecher.

Es gibt also noch viel zu tun im Kampf gegen den Lehrermangel im Osten.