Man muss es nicht hervorheben, jeder Betroffene weiß, wie stressig der Lehrerberuf ist. Untermauert wird diese Aussage von einem Gutachten des Aktionsrates Bildung, das von der bayerischen Wirtschaft in Auftrag gegeben wurde. Demnach sind fast 30 % der im Bereich Bildung Beschäftigten gefährdet, am Burnout-Syndrom zu erkranken oder sind es bereits. Stress im Job, der nicht abgebaut werden kann, ist eine der Hauptursachen des Syndroms.
Stressabbau für Lehrer – aber richtig
Gegen Stress hilft Beine hochlegen, Nichtstun und Ausruhen, so denkt man und liegt dabei leider vollkommen daneben. Ganz im Gegenteil: Stress lässt sich am besten durch körperliche Aktivität abbauen. Die Erklärung finden wir in der Evolution.
Stress hat in grauer Vorzeit unser Überlegen gerettet
In bedrohlichen Situationen werden durch die Stresshormone Adrenalin, Cortisol, Insulin sowie Noradrenalin große Kraftreserven mobilisiert. Der Puls steigt, die Muskelspannung ebenso, eine erhöhte Atemfrequenz sorgt für mehr Sauerstoff im Blut. Das gesamte Herzkreislaufsystem leistet Höchstarbeit. So verfügten unsere Vorfahren bei Gefahr kurzzeitig über mehr Kraft und Ausdauer, die ihnen im Kampf oder bei der Flucht Vorteile verschaffte. Evolutionsbedingt reagieren wir noch heute nach diesem alten Schema: kommen wir in Bedrängnis, werden die Stresshormone ausgeschüttet.
Bewegung hilft gegen Stresssymptome
Diese Hormone wurden bei Gefahr ausgeschüttet und durch Aktionen wie Kampf oder Flucht auch sofort wieder abgebaut. Heute kämpft man nicht und rennt auch nicht davon. Der Stressabbau erfolgt also nicht durch körperliche Aktivität, wie es von Natur aus „geplant“ ist. Wir bleiben mehr oder weniger auf unserem Stress und den Folgen sitzen. Damit genau das nicht passiert, ist Sport der Stresskiller No. 1. Auf Platz 2 befinden sich aktive Entspannungstechniken. Passivität dagegen ist kontraproduktiv.
Welche Sportart ist für Lehrer und Referendare genau die richtige?
Im Prinzip jede, Hauptsache sie macht Spaß und man bewegt sich. Die beste Sportart nützt nichts, wenn man sich dazu zwingen muss. Aus diesem Grund ist eine persönliche Affinität zur gewählten Sportart unbedingt notwendig. Die meisten Menschen waren in ihrer Jugend in irgendeinem Sportverein, haben also eine Sportart nur zum Vergnügen ausgeübt. Vielleicht lässt sich daran ja anknüpfen.
Gibt es Sportarten, die besonders gut beim Stressabbau helfen?
Ja, die gibt es. Besonders Ausdauersportarten wie Joggen oder Radfahren eigenen sich hervorragend. Dabei kann man den Stress einfach, im wahrsten Sinne des Wortes, hinter sich lassen. Ausdauersportarten machen glücklich. Der Bewegungsablauf, der sich immer und immer wieder wiederholt, entspannt nicht nur, sondern führt zu einem tranceähnlichen Zustand. Dies wird durch Glückshormone, die Endorphine ausgelöst.So können die Gedanken wunderbar auf Reisen gehen, was einen sehr entspannenden Effekt hat.
Bereits moderate Bewegung genügt, um den Stoffwechseln zu steigern, sodass Stresshormone abgebaut werden können.
Regelmäßiger Ausdauersport senkt auch den Ruhepuls, was insgesamt mehr Gelassenheit bedingt. Gerade Lehrern hilft dies, dem Schulalltag etwas relaxter gegenüberzustehen. Um einen echten Profit aus dem Sport zu ziehen, sollte man ihn drei bis viermal pro Woche für knapp eine Stunde ausüben.
Wer Joggen oder Radeln nicht mag, für den gibt es Alternativen
Keine Bange, es gibt viele ebenso geeignete Sportarten. Beispielsweise Schwimmen und Aquajogging sind perfekt, weil sie nicht nur Gelenkschonend, sondern auch Verletzungsarm sind und dabei gute Trainingserfolge bieten. Selbst Sportmuffel und Couch-Potatoes, haben hier eine echte Chance fast mühelos mit dem Training zu beginnen. Wer mehr Action für die Motivation benötigt, kann auch Trampolin springen oder sich eine Mannschaftssportart aussuchen.
Mannschaftssport für Lehrer und Referendare
Gerade Lehrer spricht das Zusammenspiel oft sehr an, da sie fast immer sehr soziale Menschen sind, die sich gut in Gemeinschaften, wie eine Mannschaft, einbringen können und dabei die eigene Anstrengung gar nicht mehr spüren. Die Belastungsspitzen im Spiel führen zu anaeroben Belastungssituationen, die ein großes, regeneratives Potenzial haben. Aggressionen verschwinden durch den Abbau von Testosteron. Selbstverständlich spricht auch nichts gegen den Gang in die „Mucki-Bude“, hier gibt es je nach Studio spezielle Angebote und Kurse besonders für Frauen. Meist verfügen Fitness-Center auch über einen angeschlossenen Wellnessbereich mit Sauna. All das tut der Seele gut und lässt dem Stress keinen Raum.
Unabhängig, welchen Sport man sich ausgesucht hat, wichtig ist es sich auszupowern. Wer körperlich müde ist, kann gar nicht anders als sich zu entspannen. Körperliche Erschöpfung bietet negativen Emotionen die Stirn und damit hat der Stress keine Chance mehr. Jeder kennt das Gefühl nach einer vollbrachten körperlichen Leistung: Total erledigt aber vollkommen zufrieden.