Spiele im Unterricht

Spiele im Unterricht

Wir spielen alle gerne, ob groß oder klein und deshalb lässt sich der Schulalltag mit passenden Spielen wesentlich spannender und interessanter gestalten. Frontalunterricht mit dozierenden Lehrern war gestern, heute soll, ganz modern ausgedrückt, Unterricht interaktiv und spannend sein. Mitreißen lassen sich fast alle Schüler, vor allem durch Wettspiele und Quizze. Nicht nur im Fernsehen erfreuen sich Ratesendungen und Spielshows größter Beliebtheit.

Warum sind Spiele im Unterricht so sinnvoll?

Das Wichtigste ist, dass dabei alle Schüler eingebunden werden und auch schwache oder stille Schüler mitgenommen werden. Es braucht keiner Angst vor „falschen“ Antworten zu haben, es ist ja nur ein Spiel! Bei Gruppenspielen stärkt zusätzlich die Gruppe. Die Hemmschwelle sich zu trauen, liegt hier sehr tief, da ja für das Team gekämpft wird und damit eigene Befindlichkeiten in den Hintergrund rücken. Und so mancher Schüler vergisst im Eifer des Gefechts seine Zurückhaltung.

Was kann mit Spielen im Unterricht erreicht werden

Kurz und knapp: fast alles! Es ist lediglich eine Frage des passenden Spielansatzes. Die Frage nach dem Ziel führt zum richtigen Spiel. Gut kann man auf Altbewährtes zurückgreifen und diese Spiele der eigenen Kindheit mit moderne Namen sowie ein paar attraktiven Zusätzen wie Actioncards, Buzzern, Mannschaftszeichen, etc. aufpeppen. Und ganz unbemerkt kann in einem Quiz der Wissensstand oder ob der Lehrstoff „hängen“ geblieben ist, abgefragt werden. Multiple Choice ermutigt auch schwache Schüler – denn mit Glück „tippt“ man die richtige Antwort.

Aktivierung durch Spiel

Mit schnellen Spielen lässt sich, die Aufmerksamkeit steigern. Sinkt die Aufmerksamkeit, kann man mit einem Aktivierungsspiel die Schüler wieder fesseln und so die Situation retten. Ein paar schnelle Spiele immer in petto zu haben, ist ganz einfach, man kann sie aus dem Stegreif der entsprechenden Lernsituation leicht anpassen. Vor allem Ratespiele lassen sich so aus dem Ärmel zaubern. So wird die Konzentration gefördert, die Stimmung aufgelockert und der Spaß kommt auch nicht zu kurz. Auch Spiele mit Bewegung, Action sind hier gefragt.

Entspannung und Beruhigung

Genau das Gegenteil der Aktivierung, nämlich das Herunterfahren der überbrodelnden Stimmung in der Klasse kann mit Spielen ebenso erreicht werden. Eine erzählte Geschichte ist hier die erste Wahl. Aber auch Frage-Detektiv-Spiele, Pantomimespiele oder Merkspiele nach dem System des bekannten „Kofferpackens“, sorgen für mehr Ruhe und Konzentration.

Kopfkino und Visualisierung

Durch Visualisieren – oder im Jargon der Teens mit Kopfkino – kann man in manchen Gruppen erstaunliche Erfolge erzielen. Damit können die Gedanken hervorragend einem bestimmten Thema zugewandt werden  und dieses fokussieren. So kann man Schwerpunkte setzen oder die Kreativität unterstützen. Leider sind nicht alle Menschen gleich gut in der Lage zu visualisieren, aber man kann es lernen. Wichtig ist bei den ersten Versuchen, den teilnehmenden Schülern zu erklären, sich ausschließlich auf die gemachten Vorgaben, beziehungsweise auf die gestellten Fragen zu konzentrieren und diese still für sich zu beantworten. Dies kann eine Reise durch den Körper, eine Zeitreise oder auch eine Reise durch nahe oder ferne Gegenden sein. Vor allem Teenager bedürfen dabei ein wenig Überzeugungsarbeit. Aber auch sie lassen sich normalerweise darauf ein und sind anschließend wieder vollkommen aufnahmefähig. Gerade die Visualisierung schafft großes Vertrauen innerhalb der Gruppe, wobei die Lehrkraft als Ansagender natürlich nicht nur inkludiert, sondern die leitende Person ist. In geübten Gruppen kann die Rolle des Spielleiters an Schüler abgegeben werden und so noch mehr Vertrauen gebildet werden.

Spielen ist ein Urbedürfnis

Der Spieltrieb bleibt uns ein Leben lang erhalten. Je intelligenter eine Art ist, umso ausgeprägter und abwechslungsreicher wird gespielt. So finden sich beispielsweise Verkleidungs- und Rollenspiele bei Kindern, um für das spätere Erwachsenenleben zu trainieren. Und wer hätte gedacht, dass viele Spielsachen im Mittelalter nicht für Kinder, sondern für Erwachsene gemacht worden waren? Spiele ist einer unserer Urinstinkte wie Essen und Schlafen und so bietet es sich an, diesen elementaren Trieb im Unterricht einzusetzen und auszunutzen, um das Ziel zu erreichen. Eine Steigerung erfährt der Spieltrieb, wenn es um Wettkampf geht. Hier im „Kampf“ kann sich jeder für seine Gruppe einbringen, ist Teil der Gemeinschaft, die zusammen den gemeinsamen Gegner bekämpft. Einigkeit macht stark, auch den Einzelnen, der für die Gruppe kämpft. Und wenn dabei noch Wissen vermittelt, gefestigt oder abgefragt wird, um so besser! Ein kluger Pädagoge sagte einmal: „Es ist nicht nur Aufgabe der Schule Wissen zu vermitteln, sondern vielmehr zu zeigen, dass der Wissenserwerb Spaß macht.“

 

Spiele für die Grundschule 

Spiele für die Sekundarstufe