Als Lehrkraft Respekt erlangen

Als Lehrkraft Respekt erlangen - Wir verraten dir wie das geht

Als Lehrkraft Respekt erlangen – Respekt zeigen

Das sind unsere Tipps

Die vom Lehrerverband VBE in Auftrag gegebene Umfrage unter deutschen Schulleitern macht sprachlos: In den letzten fünf Jahren sind fast an jeder zweiten Schule in Deutschland Lehrkräfte verbal attackiert oder bedroht worden. An solche Zahlen sollen und dürfen wir uns nicht gewöhnen.

Sicher, diese Auswertungen zeigen nur die Extremfälle. Doch auch wenn Schubsereien oder verbale Attacken fehlen, wird ein Trend deutlich, den viele Lehrkräfte tagtäglich erleben: Respektlosigkeiten gegenüber Lehrern sind an der Tagesordnung an deutschen Schulen.

Allgemeingültige Rezepte dagegen gibt es keine. Doch oft reichen schon kleine Änderungen, fehlenden Respekt wieder zu erlangen. Wir haben einige Tipps für Sie gesammelt, die ihnen helfen, sich künftig noch besser durchzusetzen:

Geben Sie sich selbstsicher

Ob an Gestik, Mimik oder ihrem Gang: Schüler erkennen schnell, ob Sie Selbstsicherheit ausstrahlen oder nicht. Durch ihre ausgestrahlte Durchsetzungskraft zeigen Sie sich als sprichwörtlichen Fels in der Brandung und machen sich weniger angreifbar.

Ihre Stimme sollte ihr Selbstbewusstsein vermitteln

Neben der Körperhaltung signalisiert auch ihre Stimme ihre innere Haltung und schafft Achtung. Sie sollten klar und deutlich sprechen. Falls erforderlich, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und ein Stimmbildungstraining besuchen. Ehemalige Teilnehmer berichten von äußerst positiven Auswirkungen auf ihren Schulalltag.

Kleider machen Leute – auch ihre Kleider

Nachlässigkeiten bei der Bekleidung werden von den Schülern oft als fehlende Selbstachtung interpretiert. Gepflegte Kleidung dagegen lässt auf eine gesunde Selbstachtung schließen, die Sie ihren Schülern vorleben.

Seien Sie gut vorbereitet

Je besser Sie den Stoff beherrschen, den Sie vermitteln möchten, desto mehr werden Sie ihre Schüler respektieren. Zeigen Sie ernstes Interesse am zu unterrichtenden Thema, nur dann können Sie auch ihre Schüler dafür begeistern.

Legen Sie klare Regeln fest und kommunizieren Sie diese

Vergessene Hausaufgaben oder fehlende Unterrichtsmaterialien kommen vor. Legen Sie jedoch klar fest, welche Konsequenzen ein mehrmaliger Regelbruch nach sich trägt.

Nur wenn ihren Schülern die Regeln bekannt sind, können sie auch eingehalten werden.

Vermitteln Sie ihren Schülern, dass Sie der Lehrer sind

Verwechseln Sie ihre Schüler nicht mit ihren Freunden. Vermitteln Sie ihre Botschaften nicht von oben herab, aber trotzdem deutlich und bestimmt. Notfalls und bei mehrmaligem Regelverstoß sollten Sie auch durchgreifen und Konsequenzen aus Fehlverhalten ziehen.

Begrenzen Sie zeitraubende Diskussionen während dem Unterricht

Diskussionen sind wichtig um Erlerntes zu festigen. Sie können aber auch wahre Zeitfresser sein. Versuchen Sie Debatten zeitlich zu begrenzen und verschieben Sie persönliche Diskussionen auf die Zeit nach dem Unterricht.

Vermeiden Sie unnötige Diskussionen

Über manche Dinge braucht dagegen nicht lange diskutiert werden: Klassenarbeiten müssen nun mal geschrieben werden – und der Notenschnitt von dreimal „ausreichend“ ist nicht „gut“.

Geben Sie auch Wissenslücken und Schwächen zu

Niemand kann auf alles eine Antwort haben. Auch ihnen steht zu, Antworten auf Fragen der Schüler nachzureichen.

Respekt gegenüber Schülern

Doch Respekt ist keine Einbahnstraße. Wer von seinen Schülern Respekt erwartet, sollte auch bereit sein, ihnen mit Achtung und Wertschätzung zu begegnen. Wir haben auch hierfür einige Ratschläge für Sie parat:

Leben Sie ihren Schülern gute Umgangsformen vor

Auch ihre Schüler haben eine ordentliche Begrüßung und eine entsprechende Verabschiedung verdient. „Bitte“ und „Danke“ sind Floskeln, von denen Schüler nie genug hören können. Nur wenn Sie solche Umgangsformen vorleben, werden ihre Schüler sie als selbstverständlich verinnerlichen können.

Zeigen Sie ehrliches Interesse an ihren Schülern

Das Sie die Namen all ihrer Schüler schnell kennen, versteht sich von selbst. Zeigen Sie jedoch Interesse, das über das Schulleben hinausgeht, fühlen sich die Schüler geachtet und wertgeschätzt. Jeder Schüler ist eine Persönlichkeit, mit individueller Geschichte, die es zu würdigen gilt.

Bleiben Sie objektiv

Auch wenn es nicht immer leicht fällt: Versuchen Sie möglichst gerecht zu bleiben, unabhängig von den eigenen Sympathien. Schüler merken schnell, wenn eine Lehrkraft einzelne Schüler bevorzugt. Vermeiden Sie deshalb eine Benotung ‚nach Köpfen‘ und bleiben Sie objektiv, so gut es geht.

Hinterfragen Sie Vorurteile

Jeder Schüler hat das Recht auf eine zweite, dritte und vierte Chance. Versuchen Sie deshalb, ihren Schützlingen gegenüber stets offen und neugierig zu bleiben. Sie werden staunen, wenn sich ihre anfänglichen Vorurteile nicht bestätigen.

Gestalten Sie einen abwechslungsreichen Unterricht

Nicht schon wieder Frontalunterricht! Die Achtung vor ihren Schülern zeigen Sie auch, indem Sie Unterrichtsthemen verständlich, interessant und unterhaltsam vermitteln. Variieren Sie die eingesetzten Medien.

Bleiben Sie geduldig

Jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit. Bleiben Sie auch bei langsameren Schülern wertschätzend und geduldig. Notfalls wiederholen Sie Aufgaben in den nächsten Unterrichtsstunden.