Seien Sie authentisch

Im Referendariat haben Sie Lehrer kennen gelernt, die Ihnen als Vorbild dienen. Schüler merken jedoch sofort, wenn Sie in eine Rolle schlüpfen, die nicht zu Ihrer Persönlichkeit passt. Seien Sie sich selbst treu und gestehen sie sich als Referendar zu, Fehler zu machen. Nur so können Sie in Ihrem Beruf dauerhaft glücklich und erfolgreich werden.
Suchen Sie sich Kleider aus, in denen Sie sich wohl fühlen und die Sie nicht in Ihrer Bewegungsfreiheit einschränken.
Überlegen Sie sich, ob Sie am Pult sitzen wollen oder davor stehen. Je nachdem sollten Sie die Materialien auf dem Pult anordnen.

Erkundung des Settings

Schauen Sie sich den Klassenraum im Vorfeld an. Erkundigen Sie sich bei Ihren Kollegen, welche Materialien vorhanden sind. An einigen Schulen wird erwartet, dass der Lehrer selbst die Kreide mitbringt, an anderen müssen Sie Medien wie Overhead-Projektor, Beamer oder CD-Player reservieren. Organisieren Sie sich im Vorfeld eine Klassenliste (bestenfalls einen Sitzplan) und erkundigen Sie sich bei Kollegen über die Klasse. Je nachdem, ob Sie eine starke oder schwache, leistungshomogene oder inhomogene Klasse zu erwarten haben, können Sie Ihre Unterrichtsmaterialien gestalten.

Vorbereitung der Unterrichtsstunde

Als Referendar sollten Sie davon ausgehen, dass die Schüler kein Material dabei haben und kopierte Blätter mitbringen. Sortieren Sie Ihr Material vorher und teilen Sie der Klasse mit, welche Dinge sie zukünftig für Ihren Unterricht benötigt. Planen Sie in der ersten Unterrichtsstunde genügend Zeit für eine Kennenlernrunde ein.
Erklären Sie den Schülern, welches Thema Sie in den nächsten Wochen und dieser Stunde erarbeiten werden. Gestalten Sie Ihr Material abwechslungsreich und anschaulich.

Die Begrüßung

Die Schüler haben eine freundliche Begrüßung und ein Lächeln verdient. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen selbst durch das Telefon fühlen, ob ihr Gesprächspartner lächelt. In den Genuss Ihres Lächelns kommen also auch die Schüler, die Sie nicht ansehen. Die Begrüßung ist für die Schüler das Signal, dass die Unterrichtsstunde beginnt und die Klasse zur Ruhe kommen muss. Achten Sie darauf, dass nach der Begrüßung die Aufmerksamkeit auf Sie gerichtet bleibt, damit Sie erste Anweisungen geben können.

Die Kennenlernphase

Nicht nur beim Referendar hat es sich bewährt, den Namen an die Tafel zu schreiben, so beugen Sie Missverständnisse vor. Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie zu Ihrer Person sagen und welche Fragen Sie beantworten wollen. Danach machen Sie eine Kennenlernrunde. Zeigen Sie den Schülern, dass Sie sich für sie interessieren. Bitten Sie die Klasse, Namensschilder zu erstellen und diese in den kommenden Stunden aufzustellen, damit Sie alle von Anfang an persönlich ansprechen können. Fragen Sie die Schüler, ob sich bestimmte Regeln und Rituale in der Klasse etabliert haben. Diese sollten Sie in der ersten Zeit beibehalten, da diese den Schülern Sicherheit und Kontinuität vermitteln. Passt ein Ritual nicht zu Ihnen als Referendar, können Sie dieses nach einiger Zeit modifizieren.

Die Unterrichtsphase

Auch für Sie als Referendar ist es sinnvoll, vor Beginn der Unterrichtsphase kurz anzusprechen, auf was Sie in Ihren Stunden besonderen Wert legen. Über Ihre Einstellung zu Heftführung, Mitarbeit und Hausaufgabenerledigung, sollten sie dieses Thema jedoch nicht ausweiten. Auf die Notengebung können Sie in späteren Unterrichtseinheiten noch eingehen. Gehen Sie in der ersten Unterrichtsstunde davon aus, dass Sie nun die Schüler an das Fach oder das erste Thema heranführen. Für Weiteres wird wahrscheinlich keine Zeit bleiben.

Die Schlussphase

Beenden Sie die Stunde so, dass Sie noch Zeit für eine kurze Zusammenfassung, letzte Fragen und das Notieren der Hausaufgaben haben. Sie haben nicht alles besprochen, was Sie vorbereitet haben? Freuen Sie sich, dass Sie für die nächste Unterrichtsstunde weniger erarbeiten müssen.

Um unbeschadet durch Ihr Referendariat zu kommen, ist es wichtig auf Ihre Psychohygiene zu achten. Machen Sie sich immer bewusst, dass jeder Referendar vor den ersten Unterrichtsstunden nervös ist. Legen sie sich eine gesunde Fehlerphilosophie zu.
Sehen Sie Fehler als Möglichkeit, Ihren Unterricht zu verbessern.
Seien Sie hier Ihren Schülern genauso ein Vorbild, wie auch bei Ihrer Ordnung, Organisation und Konzentration.

Genderhinweis

Genderhinweis

Wir legen großen Wert auf Diversität und Gleichbehandlung. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Texte wählen wir jedoch oftmals entweder die maskuline oder die feminine Form. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung anderer Geschlechter. Wenn wir also beispielsweise von Lehrern und Schülern sprechen, meinen wir selbstverständlich auch Lehrerinnen und Schülerinnen.
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